Drei der diesjährigen Nobelpreise wurden für Themen gegeben, an denen wir arbeiten:
Den Preis in
Medizin haben sich Youyou Tu und William Campbell/Satoshi Ōmura geteilt. Campbell und Ōmura erhielten ihren Anteil für die Entwicklung eines Anti-Parasiten-Medikaments, das gegen mehrere Rundwürmer (Nematoden) wirksam ist, die Flussblindheit, lymphatische Filariosen und einige andere Krankheiten hervorrufen. Nematoden, die die lymphatische Filariosen verursachen (wie Brugia malayi), leben im Lymphsystem ihres Wirtes. Viele Nematoden exprimieren ein VEGF-C-ähnliches Molekül, aber die Funktion dieses Parasiten-VEGF-C für den Lebenszyklus der Nematoden wurde bisher noch nicht untersucht.
Den Preis in Chemie haben sich Tomas Lindahl, Paul Modrich und Aziz Sancar für ihre mechanistischen Studien der DNA-Reparatur geteilt. Wir experimentieren gerade mit solchen Mechanismen, vor allem mit der Cytidin-Desaminierung, die wir ausnutzen, um gezielte Mutationen zu erzeugen. Wenn Cytidin in Uracil umgewandelt wird (was spontan oder enzymvermittelt passieren kann) entfernt das Enzym Uracil-DNA-Glycosylase (UNG) die Uracil-Base. Dann spaltet ein weiteres Enzym (apurinische/apyrimidinische Endonuklease) das Rückgrat 5' von der abasischen Stelle und die DNA-Polymerase beta entfernt den abasischen Zuckerphosphatrest und fügt ein Cytosin ein, wodurch der Schaden repariert wird.
Der dritte Preis ist der in den Wirtschaftswissenschaften, der an Angus Deaton ging. "Deaton ist der Bahnbrecher der Analyse des individuellen dynamischen Konsumverhaltens unter idiosynkratischen Unsicherheiten und Liquiditätsengpässen." (aus dem erweiterten Informationspapier der Königlichen Akademie) Ich übersetze: Er hat erforscht, wie sich das Ausgabeverhalten ändert, wenn das Einkommen unregelmäßig und unzureichend wird. Das beschreibt ganz gut die finanzielle Situation unseres Labors. Das Ausgabeverhalten unseres Labors verändert sich tatsächlich. Ohne Geld funktioniert Wissenschaft nicht.